Dieses Bild zeigt auf witzige Art und Weise, wie ein Volksschüler über die Brüste der Frauen denkt.
Diese unschuldige und unbekümmerte Art des Kindes bringt mich gedanklich direkt zu einem Buch des amerikanischen Schönheitschirurgen Michael Salzhauer, das für viel Aufsehen gesorgt hat. Mit dem Buch „My beautiful Mommy“ möchte er eine Erklärungshilfe für Kinder schaffen. Denn wie soll man dem eigenen Kind erklären, warum die Nase plötzlich kleiner, der Busen größer und das Gesicht straffer ist? Sieht plötzlich nicht mehr wie Mami aus?
„Kinder sind sehr aufmerksam“ meint er. „Man kann einen größeren chirurgischen Eingriff nicht vor ihnen verstecken“.
Der Ansatz ist vielleicht ein netter, die Durchführung sehr fragwürdig. „Wieso wirst du anders aussehen?“, fragt das Kind. „Nicht nur anders, meine Liebe, sondern hübscher“. Soll hübscher automatisch bedeuten, operiert, nachgeholfen?
Nach der Operation ist Mama von oben bis unten in Bandagen gehüllt, dann kommt der große Tag: Sie zeigt sich erstmals nach der Rund-um Erneuerung. Das Mädchen ist hellauf begeistert von ihrer „neuen“ Mutter, die wie eine übernatürliche (oder überUNnatürliche) Prinzessin vor ihr steht – mit angedeutetem Näschen und extremer Wespentaille.
Die Kritik, dass mit diesem Buch ein falsches Schönheitsideal transportiert werde, streitet Salzhauer sofort ab. Er möchte mit diesem Buch den Eltern etwas liefern, das ihnen in Erklärungsnot helfen soll.
Selbstverständlich kann und soll ein größerer ästhetischer Eingriff nicht vor den Kindern verheimlicht werden. Wenn ihre Mutter, oder ihr Vater plötzlich irgendwie anders aussehen, merken das bestimmt auch die Kinder. Ein normaler Umgang mit dem Thema ist in einer solchen Situation wohl ratsam.
Das Buch verherrlicht jedoch ein Schönheitsideal, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Kinder sind sehr sensibel, aufmerksam und leicht zu beeinflussen. Vermittelt man ihnen schon in jungem Alter, dass Schönheitsoperationen nicht nur völlig normal sind, sondern Mami viel schöner und besser machen als sie vorher war, finde ich das sehr bedenklich.
Auch wird kein Wort darüber verloren, dass ein ästhetischer Eingriff so harmlos gar nicht ist.
Und wollen wir, dass unsere Kinder „schön“ mit „Schönheitsoperation“ gleichsetzen? – bestimmt nicht!
Über die Autorin
Dr. Andrea Rejzek ist plastische Chirurgin aus Leidenschaft! Neben ihrer Tätigkeit als Oberärztin am Landesklinikum St.Pölten, betreibt sie seit Juli 2006 äußerst erfolgreich eine Privatordination in Wien.
Regelmäßige Fortbildungen, sowie die Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen ist selbstverständlich, um die Behandlungen und Operationen stets auf höchstem Niveau und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten.
Frau Dr. Andrea Rejzek verkörpert ihren Leitspruch „Einfühlsame Beratung von Frau zu Frau“ wie keine andere. Was ihre Patienten besonders an ihr schätzen: Sie versteht es, als Ärztin höchste Professionalität und ihr Können mit ihrer einfühlsamen Art und sozialen Kompetenz hervorragend zu ergänzen.
Dr. Andrea Rejzek ist außerdem aktives Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie und des Berufsverbandes Österreichischer Chirurgen (BÖC).
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