Die Frage danach, welche Hülle ein Implantat für eine Brustvergrößerung haben soll, ist sehr wichtig. Da das Material mit dem körpereigenen Gewebe direkt in Berührung kommt, sollte hier kein Risiko durch falsche Materialien eingegangen werden. Bisher konnten nur zwei Werkstoffe erfolgreich als Implantathüllen eingesetzt werden: Silikon und Polyurethan.
Silikon-Hülle
Die Oberfläche der Hülle aus Silikon kann entweder glatt oder texturiert (rau, aufgeraut) sein. Heute werden eigentlich überwiegend Implantate verwendet, die eine raue Hülle haben. Dies hat den Grund, dass das Implantat nicht rotieren kann, da das Gewebe rundherum es besser fixieren kann. Außerdem kann durch die raue Oberfläche eher verhindert werden, dass eine Kapselfibrose entsteht. Das ist eine sehr schmerzhafte Bindegewebsveränderung, die dazu führen kann, dass das Implantat entfernt werden muss. Studien konnten bislang sowohl in klinischen Beobachtungen als auch in Modellversuchen bestätigen: Beim Einsatz von texturierten Silikonkissen wird zurzeit von einer Kapselfibrose-Rate von unter 5% ausgegangen.
Polyurethan-Hülle
1968 erstmals eingesetzt, sind diese Hüllen nun mehr als 40 Jahre auf dem Markt. In den 80er Jahren wurden Stimmen laut, dass Hüllen aus Polyurethan krebsfördernd seien. Diese Verdachte konnten jedoch 1989 erfolgreich widerlegt werden. Seitdem wurde das Material immer weiterentwickelt und verbessert. Die Implantate werden heute vulkanisiert, nicht mehr geklebt, was dafür sorgt, dass die Oberfläche fest am Implantat haftet. Manche Experten sind der Meinung, dass deutlich weniger Fälle von Kapselfibrose durch die Oberfläche Polyurethan entstehen. Frauen, die durch den Einsatz von herkömmlichen Silikonfüllungen ohne Polyurethan-Oberfläche an einer Kapselfibrose leiden, wird häufig der Umstieg auf Implantate mit dieser Alternativen verträglichen Oberfläche geraten.
Im Interesse meiner Patientinnen verwende ich bei Brustvergrößerungen mit Implantaten ausschließlich Implantate, die über eine Silikon-Hülle mit texturierter Oberfläche verfügen.Soviel zu den zwei am häufigsten verwendeten Hüllen für Implantate. Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben nun aber etwas völlig neues entdeckt, das sich ebenfalls gut als Hülle für Implantate eignet. Sie würden nicht glauben, was das ist…Aber dazu morgen mehr!
Liebe Grüße,
Ihre Dr. Andrea Rejzek
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