Brustimplantate mit Silikon
Heute gibt es aufgrund der großen Nachfrage nach Brustvergrößerung eine Vielzahl an verschiedenen Implantaten, die alle in Größe, Form, Füllung und Hülle variieren. Diese große Vielfalt lässt es zu, dass das erwünschte Ergebnis der Patientin so an ihre Wünsche, Erwartungen aber auch körperlichen Voraussetzungen angepasst wird, dass ein zufriedenstellendes Ergebnis für jede Frau möglich wird. In diesem und dem nächsten Beitrag möchte ich die zwei Varianten der Füllung näher beleuchten. Heute: Kissen mit Silikonfüllung.
Brustimplantate, die mit Silikon gefüllt sind, sind heute in Europa ganz klar favorisiert; Ihr Marktanteil liegt laut Hersteller bei 90%. Erstmals kamen Brustimplantate aus Silikon im Jahre 1962 in den USA zum Einsatz. Denn alle Materialien, die zuvor als Implantat Füllung verwendet wurden – wie Rinderknorpel, Wolle, Bienenwachs oder Paraffin – hatten sich alle als unbrauchbar erwiesen. Die damaligen Implantate verfügten zwar bereits damals über eine gute Herstellungsqualität, von den heutigen Standards waren sie jedoch selbstverständlich weit entfernt. Die heutigen Silikongel-Implantate sind kissenartige Einlagen, die über eine mehrschichtige Silikonhülle verfügen und mit einem besonders dickflüssigen, quervernetzten Silikongel gefüllt sind. Diese Füllung wird Kohäsiv-Gel genannt; es verhindert ein Auslaufen in umliegendes Gewebe und sorgt gleichzeitig für hohe Formstabilität und lange Haltbarkeit. Silikonimplantate fühlen sich sehr natürlich an, da die Füllung über eine sehr ähnliche Konsistenz wie das Brustgewebe verfügt. Wie weich oder hart die Brust sich anfühlt, ist von der jeweiligen Kohäsivitätsstufe abhängig. Am besten lässt man sich hier von einem Spezialisten beraten, welche Kohäsivitätsstufe für einen persönlich geeignet ist.
Trotz der vielen Kritik und den Vorurteilen gegenüber Silikon ist es ein äußerst sicheres Material für die Füllung von Implantaten. Bei keiner der zahlreichen wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen zu Silikonimplantaten konnte bisher einen Beweis für eine durch die Implantate hervorgerufene Krankheit gefunden werden. Silikonimplantate werden weltweit am häufigsten bei einer Brustvergrößerung eingesetzt. Die jährliche Statistik der American Society for Aesthetic Plastic Surgery (ASAPS) 2011 zeigte: bei 69% der Brustvergrößerungen wurden Silikongel-Implantate eingesetzt, bei den restlichen 31% kamen Implantate mit Kochsalzlösung zum Einsatz.
Was ist Silikon eigentlich?
Silikone sind synthetische, chemische Verbindungen aus Sauerstoff, Silicium, Kohlenstoff und Wasserstoff. Der englische Chemiker Frederic Stanley Kipping erzeugte zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmalig eine harzartige Masse aus dieser Zusammensetzung. Heute steht Silikon für eine breite Anwendung zur Verfügung: in Form von Flüssigkeiten, Fetten, Harzen und Kautschuk dichtet es Fugen ab, eignet sich als Kuchenform und sorgt in Shampoo und Spülung für glänzendes Haar. In erster Linie ist Silikon jedoch als Füllung von Brustimplantaten bekannt geworden.
Pro und Contra Silikonfüllungen
+ Sicherheit vor Auslaufen + Gute Ausformung + Natürliche Haptik und Optik + Langfristige Formstabilität + Auch bei kleinen Brüsten oder Mammarekonstruktionen geeignet - Einbringung ist etwas erschwert (größerer Schnitt notwendig) - Gesundheitliches Risiko bei Austritt nicht zu 100% auszuschließen - Teurer als Implantate, die mit Kochsalz gefüllt sind |
Im Interesse meiner Patientinnen verwende ich eigentlich ausschließlich Implantate, die mit kohäsivem Silikon-Gel gefüllt sind und über eine raue Implantat Hülle verfügen. Ich denke, dass diese Implantate nicht ohne Grund in Europa vom Großteil der Plastischen Chirurgen verwendet werden, denn sie bieten genau die Qualität, die erforderlich ist, um ein wunderschönes, natürliches und zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können.
Herzlich,
Ihre Dr. Andrea Rejzek
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