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Dr. med. Andrea Rejzek

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Oberärztin am Landesklinikum St. Pölten



Die erste Brustvergrößerung überhaupt

Sie erinnern sich an die Geschichte über die erste Brustvergrößerung mit Silikon-Implantaten, über die ich gestern in einem Blog Eintrag schrieb? Heute geht es um die erste Brustvergrößerung , die überhaupt je durchgeführt wurde. Man glaubt es kaum, aber diese ist mehr als 100 Jahre her.

Bereits im Jahr 1895 implantierte nämlich der deutsche Chirurg Vincenz Czerny einer Frau, die aufgrund eines Tumors eine Brust verloren hatte, ein gutartiges Fettgeschwulst (Lipom) aus dem Rücken in die Brust.

Diese erste Brustvergrößerung verlief leider nicht erfolgreich: Nach einigen Monaten baute sich das Fett wieder ab und was zurück blieb, war eine unsymmetrische Brust und unschöne Narben. Zwar wurde kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, jedoch motivierte der Versuch zahlreiche Wissenschaftler zur Forschung auf diesem Gebiet – dabei wurden, aus heutiger Sicht, unfassbare Materialien zur Brustvergrößerung verwendet. Experimentiert wurde mit Schwämmen, Gummi, Gemüseöl, Bienenwachs, Rinderknorpel, Elfenbein, Wolle und sogar Glaskugeln als Füllungsmaterial zum Brustaufbau! Angeblich sollen japanische Prostituierte während des Zweiten Weltkriegs Silikoninjektionen zur Hilfe genommen haben, um selbst ihre Brüste zu vergrößern. Damit wollten sie amerikanische Soldaten betören. Auch Stripteasetänzerinnen in den USA sollen es ihnen gleich gemacht haben. Die Folgen waren, wie Sie sich bestimmt vorstellen können, zum Großteil verheerend: Die Frauen mussten schwere Entzündungen ertragen und aufgrund von Abwehrreaktionen des Körpers verklumpten die Materialien in der Brust. Viele dieser Eingriffe führten zu so schweren Komplikationen, dass eine Amputation der Brust in den meisten Fällen unumgänglich war.

Nach 1945 kam erstmals die Idee auf, Silikon als Material zum Brustaufbau zu verwenden. Damals wurde es jedoch noch einfach im flüssigen Zustand in die Brust injiziert.

1961 entwickelten die Amerikaner Frank Gerow und Thomas Cronin Kissen, die mit Silikon gefüllt waren – das Silikonimplantat war erfunden! Mit solchen Implantaten war die Operation Timmie Linds aus meinem gestrigen Beitrag überhaupt erst möglich geworden.

1963 wurden in Frankreich erstmals Implantate eingesetzt, die mit Kochsalzlösung gefüllt waren.

Seit Ende der 80er Jahre wird für die Silikonkissen kohäsives Silikongel verwendet. Dieses vernetzte Silikon besitzt eine so feste Struktur, dass ein Auslaufen des Implantats selbst bei einem äußerst unwahrscheinlichen Riss der Implantathülle unmöglich ist. Außerdem entwickelte sich das Silikonkissen auch hinsichtlich seiner Oberfläche weiter: Waren diese früher ausschließlich glatt, werden heutzutage raue Implantathüllen bevorzugt. Dadurch wird ein Verschieben des Implantats verhindert, da das Gewebe dieses besser fixieren kann. Außerdem ist durch diese raue Textur die Gefahr der Kapselfibrose um ein vielfaches verringert.

Mit Beginn der 80er Jahre gab es dann jedoch immer mehr Berichte von Patientinnen, die über Komplikationen mit Silikonimplantaten klagten. In Folge dessen untersagte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA im Jahr 1992 die Verwendung von Silikongel-gefüllten Brustimplantaten.

2004 durfte Silikon als Füllmaterial, dank aufwendiger Studien, in Europa wieder zum Einsatz kommen. Auch in den USA ist seit 2006 der Einsatz von Silikonimplantaten für die Brustaugmentation wieder zulässig.

Die Brustvergrößerung nimmt heute unangefochten den ersten Platz der am häufigsten durchgeführten Plastisch-Ästhetischen Operationen ein. Wenn man auf den langen Weg und die ständigen Verbesserungen und Weiterentwicklungen blickt, kann man heute umso sicherer sein: Die Methoden, die heute in der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie angewandt werden, entsprechen den höchsten medizinischen Standards und befinden sich gleichzeitig in ständiger Weiterentwicklung und Verbesserung. So können wunderschöne Ergebnisse erzielt werden, die individuell auf die Patientin abgestimmt sind.

Herzlich,

Ihre Dr. Andrea Rejzek



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